Der Verlag Kein & Aber versteht es, mit einer intelligenten Mischung von anspruchsvollen und gut verkäuflichen Büchern immer vorne dabei zu sein. Man muss Bücher wie „Crazy Rich Asians“ nicht lesen, aber sie spülen Geld in die Kasse und damit können auch nicht so massentaugliche Romane oder Sachbücher finanziert werden. Und dass sich Qualität und Bestsellerliste nicht ausschließen, beweist etwa Elif Shafak, in deren Romanen die Widersprüche zwischen Tradition und Moderne in der uns kulturell doch ziemlich fremden Türkei auf die wunderbarste Weise in Szene gesetzt werden.
Leider gilt das nicht für die jüngste Neuerscheinung, die das die Öffentlichkeit beherrschende Thema im Titel trägt. Das auf der Verlags-Homepage veröffentlichte Zitat aus der schweizerischen Weltwoche sagt eigentlich alles: „Meyers Buch ist mit leichter Hand geschrieben. Es ist unprätentiös in Sprache und Stil, die Story perlt frisch voran, der Autor beobachtet geduldig, aber mit fordernder Präzision und vor allem mit einer distanzierten Schwerelosigkeit, die ihn elegant abhebt von all diesen fanatisierten Besserwissern und Schlechterwissern rund um die Virus-Geisteshoheit.“
Allzu leichte Kost für anspruchsvolle LeserInnen, Handlung gibt es eigentlich keine, die Auswahl der Bücher entspricht dem Kanon des Feuilletons, also eher was für Leute, die bei der Wahl der richtigen Seuchen-Lektüre mitreden wollen. Die Bestsellerliste wird zeigen, ob es wenigstens der Bilanz zuträglich ist. Ich warte einstweilen auf den neuen Roman von Elif Shafak.
Martin Meyer – Corona. Erzählung, 20 €, ISBN: 978-3-0369-5837-8
Der Verlag Kein & Aber versteht es, mit einer intelligenten Mischung von anspruchsvollen und gut verkäuflichen Büchern immer vorne dabei zu sein. Man muss Bücher wie „Crazy Rich Asians“ nicht lesen, aber sie spülen Geld in die Kasse und damit können auch nicht so massentaugliche Romane oder Sachbücher finanziert werden. Und dass sich Qualität und Bestsellerliste nicht ausschließen, beweist etwa Elif Shafak, in deren Romanen die Widersprüche zwischen Tradition und Moderne in der uns kulturell doch ziemlich fremden Türkei auf die wunderbarste Weise in Szene gesetzt werden.
Leider gilt das nicht für die jüngste Neuerscheinung, die das die Öffentlichkeit beherrschende Thema im Titel trägt. Das auf der Verlags-Homepage veröffentlichte Zitat aus der schweizerischen Weltwoche sagt eigentlich alles: „Meyers Buch ist mit leichter Hand geschrieben. Es ist unprätentiös in Sprache und Stil, die Story perlt frisch voran, der Autor beobachtet geduldig, aber mit fordernder Präzision und vor allem mit einer distanzierten Schwerelosigkeit, die ihn elegant abhebt von all diesen fanatisierten Besserwissern und Schlechterwissern rund um die Virus-Geisteshoheit.“
Allzu leichte Kost für anspruchsvolle LeserInnen, Handlung gibt es eigentlich keine, die Auswahl der Bücher entspricht dem Kanon des Feuilletons, also eher was für Leute, die bei der Wahl der richtigen Seuchen-Lektüre mitreden wollen. Die Bestsellerliste wird zeigen, ob es wenigstens der Bilanz zuträglich ist. Ich warte einstweilen auf den neuen Roman von Elif Shafak.
Martin Meyer – Corona. Erzählung, 20 €, ISBN: 978-3-0369-5837-8