Lendl vs. Berlin

Kunstpreis Berlin 2017

Im Vorfeld wurde meine Anfrage für eine „Einlasskarte“ abgelehnt, am Abend der Verleihung selbst fand ich den Ort der Laudatio schütter gefüllt vor. Herr Lederer begrüßte und überreichte gemeinsam mit Frau Meerapfel später die Urkunden, beide lächelten, sagten aber nichts – zumindest nicht laut genug, als dass man es hätte verstehen können.

Rosa von Praumheim führte in wechselnden Sakkos und Kopfbedeckungen launig durch das Programm, lobte die Schönheit junger Männer und die Leidenschaft der Südländer – so bereichert sich Deutschland nicht nur mit Autoverkäufen und Bankkrediten, sondern pumpt auch noch die künstlerischen Leistungen in den Blutkreislauf der alternden Nation.

Vogelgezwitscher vom Band verhinderte allzu tief gehende Erörterungen künstlerischer Positionen, wofür die Preisträger ausgezeichnet wurden, kann man der am Ende verteilten Dokumentation entnehmen (oder auch nicht). Danach wurde das eher mäßige Buffet gestürmt, es blieb einiges an Weißwein stehen, obwohl der besser war als der rote. Woher die Kopfschmerzen kamen, bleibt unerforscht …