Einer der wichtigsten Gründe, warum ich aus dem hippen Mitte ins bürgerliche Charlottenburg gezogen bin, war die Tatsache, dass ich von dem ewigen Baustellenlärm die Nase voll hatte. Am Savignyplatz ist schon alles renoviert, da passiert in den nächsten Jahren nicht viel, dachte ich.
Die Baustelle in der Kantstraße war ja ein Stück weit entfernt und das Hotel bald fertig, so schien es. Weit gefehlt: Besagtes Bauvorhaben ist ein echter Dauerbrenner und mittlerweile wohl im 3. Jahr. Was hier überhaupt gemacht wird, erschließt sich dem Außenstehenden nie und nimmer, aber die rechte Spur ist dauerhaft blockiert und das wird wohl noch lange so bleiben, es sind keine Fortschritte zu erkennen …
Aber das war nur der Anfang, denn schon kurz nach unserem Umzug im Sommer des vorigen Jahres begannen die Renovierungsarbeiten an einigen Häusern in der Mommsen- und der Bleibtreustraße und pünktlich zum Schulbeginn wurden auch die Bauarbeiten für die neuen Horträume der Joan-Miró-Grundschule in Angriff genommen. Wie schön, dachten wir uns, gerade zu Schulschluss waren die Arbeiten am Bürgersteig, die den Schulweg unseres Sohnes im letzten Jahr tagtäglich begleitet hatten, beendet worden.
Doch es kam noch besser: Seit Beginn des Jahres 2010 wurde eine Baustelle nach der anderen in unserer unmittelbaren Umgebung eröffnet. Zuerst kam Vattenfall auf die Idee, dass man doch mal die Stromleitungen erneuern müsse. Zu diesem Zwecke wurden die Bürgersteige auf beiden Seiten der gesamten Straße aufgegraben und die Kabelrollen, Bagger und anderen Arbeitsgeräte vor unserem Haus gelagert. Ganz zu schweigen von Dixie-Klo und den parkenden Autos der Arbeiter aus den nahe gelegenen Bezirken Brandenburgs. Das alles braucht ordentlich Platz, Parkplätze für die Bewohner sind also Mangelware, umso fleißiger sind die Parksheriffs mit der Verteilung von Strafmandaten am Werk.
Dann die nächste Überraschung: Der Flachbau des Gartenbauamtes war nicht besonders schön anzusehen und die morgendliche Lärmentwicklung der Gartenbauarbeiter auch nicht so erfreulich, aber was sich mit dem plötzlichen Fällen der Bäume zwischen unserer Terrasse und der S-Bahn-Trasse im Frühjahr langsam ankündigte, ist inzwischen zu einem nachbarschaftlichen Ärgernis bisher noch unbekannten, aber durchaus erahnbaren Ausmasses geworden: Das Grundstück wurde verkauft und nachdem vor einigen Wochen eine gigantische Baubaracke errichtet und das ganze Gelände weiträumig eingezäunt wurde, ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurden Zufahrtswege asphaltiert, mittlerweile ist der Flachbau verschwunden und die Baggerarbeiter machen sich ans Ausheben der Baugrube. Vom Friseur in der Nachbarschaft haben wir erfahren, dass – na was wohl? Ja, richtig! – ein Hotel gebaut wird.
Wir beglückwünschen den Senat zu seiner grandiosen Förderpolitik. Wie hoch waren die Überkapazitäten noch mal? Welche Rabattsätze kann man locker aushandeln? Und wenn sogar die Hostels schon ihre Preise senken müssen, weil es inzwischen doppelt so viele Betten gibt wie nötig wären, dann fragt man sich als Bewohner: Cui bono? Oder, damit es der Berliner auch versteht: Wat soll dat?
Das Sahnehäubchen – extra für den allseits beliebten Metropolenbewohner mit Nachwuchs: Der daneben liegende Spielplatz wurde wegen Gefährdung durch die Baustelle einfach geschlossen. All in all – it’s just another brick in the wall.
Einer der wichtigsten Gründe, warum ich aus dem hippen Mitte ins bürgerliche Charlottenburg gezogen bin, war die Tatsache, dass ich von dem ewigen Baustellenlärm die Nase voll hatte. Am Savignyplatz ist schon alles renoviert, da passiert in den nächsten Jahren nicht viel, dachte ich.
Die Baustelle in der Kantstraße war ja ein Stück weit entfernt und das Hotel bald fertig, so schien es. Weit gefehlt: Besagtes Bauvorhaben ist ein echter Dauerbrenner und mittlerweile wohl im 3. Jahr. Was hier überhaupt gemacht wird, erschließt sich dem Außenstehenden nie und nimmer, aber die rechte Spur ist dauerhaft blockiert und das wird wohl noch lange so bleiben, es sind keine Fortschritte zu erkennen …
Aber das war nur der Anfang, denn schon kurz nach unserem Umzug im Sommer des vorigen Jahres begannen die Renovierungsarbeiten an einigen Häusern in der Mommsen- und der Bleibtreustraße und pünktlich zum Schulbeginn wurden auch die Bauarbeiten für die neuen Horträume der Joan-Miró-Grundschule in Angriff genommen. Wie schön, dachten wir uns, gerade zu Schulschluss waren die Arbeiten am Bürgersteig, die den Schulweg unseres Sohnes im letzten Jahr tagtäglich begleitet hatten, beendet worden.
Doch es kam noch besser: Seit Beginn des Jahres 2010 wurde eine Baustelle nach der anderen in unserer unmittelbaren Umgebung eröffnet. Zuerst kam Vattenfall auf die Idee, dass man doch mal die Stromleitungen erneuern müsse. Zu diesem Zwecke wurden die Bürgersteige auf beiden Seiten der gesamten Straße aufgegraben und die Kabelrollen, Bagger und anderen Arbeitsgeräte vor unserem Haus gelagert. Ganz zu schweigen von Dixie-Klo und den parkenden Autos der Arbeiter aus den nahe gelegenen Bezirken Brandenburgs. Das alles braucht ordentlich Platz, Parkplätze für die Bewohner sind also Mangelware, umso fleißiger sind die Parksheriffs mit der Verteilung von Strafmandaten am Werk.
Dann die nächste Überraschung: Der Flachbau des Gartenbauamtes war nicht besonders schön anzusehen und die morgendliche Lärmentwicklung der Gartenbauarbeiter auch nicht so erfreulich, aber was sich mit dem plötzlichen Fällen der Bäume zwischen unserer Terrasse und der S-Bahn-Trasse im Frühjahr langsam ankündigte, ist inzwischen zu einem nachbarschaftlichen Ärgernis bisher noch unbekannten, aber durchaus erahnbaren Ausmasses geworden: Das Grundstück wurde verkauft und nachdem vor einigen Wochen eine gigantische Baubaracke errichtet und das ganze Gelände weiträumig eingezäunt wurde, ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurden Zufahrtswege asphaltiert, mittlerweile ist der Flachbau verschwunden und die Baggerarbeiter machen sich ans Ausheben der Baugrube. Vom Friseur in der Nachbarschaft haben wir erfahren, dass – na was wohl? Ja, richtig! – ein Hotel gebaut wird.
Wir beglückwünschen den Senat zu seiner grandiosen Förderpolitik. Wie hoch waren die Überkapazitäten noch mal? Welche Rabattsätze kann man locker aushandeln? Und wenn sogar die Hostels schon ihre Preise senken müssen, weil es inzwischen doppelt so viele Betten gibt wie nötig wären, dann fragt man sich als Bewohner: Cui bono? Oder, damit es der Berliner auch versteht: Wat soll dat?
Das Sahnehäubchen – extra für den allseits beliebten Metropolenbewohner mit Nachwuchs: Der daneben liegende Spielplatz wurde wegen Gefährdung durch die Baustelle einfach geschlossen. All in all – it’s just another brick in the wall.